Bei aller Freude, die uns unsere Hunde bringen, gibt es eben doch die traurigen Momente, in denen man Abschied nehmen muss. Auch das Wissen, dass das eben zum Leben dazu gehört, macht es nicht wirklich leichter.
Hier halten wir inne und denken mit Wehmut, aber auch mit Freude an die, die nicht mehr bei uns sind.

Schön, dass ihr bei uns gewesen seid!

Alles im Leben hat seine Zeit,
jedes Ding hat seine Stunde unter dem Himmel.
Für das Geboren werden gibt es eine Zeit
und eine Zeit für das Sterben.


Kohelet

Jessica von der Vagabundenhütt'n

Jessi war eine Seele von Hund. sie war ausgeglichen und zu jedem Hund oder jedem Menschen freundlich. In unserem ansonsten lebhaften Rudel, war sie der ruhende Pol. Allerdings war sie unser erster Berner, der große Rinderknochen verbuddelte und damit unseren Garten etwas umgestaltete. Zudem war sie ein Sturkopf erster Güte. Wenn sie spazieren gehen wollte, ging sie spazieren. Unser Maschendrahtzaun war da nicht wirklich ein Hindernis. Wo die Nase drunter passte, passte auch der Rest vom Hund durch. Als sie meinte, den B-Wurf alleine zur Welt bringen zu müssen, mussten wir die halbe Terrasse demontieren, um zu ihr zu gelangen.
Wir hatten drei Würfe mit ihr. Sie schenkte insgesamt 17 Bernern das Leben, um die sie sich vorbildlich kümmerte. Sie erlitt einen Zwergfellriss und starb während der Operation. Wie es zu der Verletzung kam, wissen wir nicht. Uns trösteten ihre letzten Welpen ein wenig, die glücklicherweise alt genug waren, um ohne ihre Mama überleben zu können.

Lara (Anja vom Mönchshof)

Lara war eine eher kleine Hündin, hatte aber ein großes Herz. Selber sehr verträglich und friedlich, stand sie immer vor den Rüden und verteidigte diese, wenn es dann doch mal Ärger gab.
Sie besaß eine ungemeine Wildheit, so dass sie aus jeder Rangelei als Sieger hervor ging. Sie war eine klassische Alpha Hündin, die in ihren letzten Jahren Sandro Chef spielen ließ. Aber nur, solange es nicht ums Futter ging. Da hörte der Spaß auf und auch Sandro musste öfter feststellen, dass sein Knochen dann doch ihr Knochen war.
Lara hatte vier Würfe. Sie war eine vorbildliche Mutter, die uns zudem quasi "Bescheid" gab, wenn die Kleinen kamen und es Zeit wurde, die Nacht bei ihr in der Wurfbox zu bleiben.

Sie war unglaublich zäh. Als der Mastzellen Krebs diagnostiziert wurde und der Tierarzt ihr nur noch vier Wochen bis maximal ein halbes Jahr gab, schaffte sie noch 1,5 beschwerdefreie Jahre, bis es mit knapp 11 Jahren dann innerhalb eines Tages zu Ende ging.

Henri von der Silberhöhle



Henri war unser erster Deckrüde. Bei unserem damaligen Verein waren Ausstellungen zwar nicht zwingend notwendig, um in die Zucht zu gehen, aber eine haben wir dann doch besucht. Henri wurde dort vorzüglich bewertet und gewann den ersten Platz.
Er bewachte unser Grundstück mit Leib und Seele, war aber ansonsten sehr verträglich zu Menschen und zu anderen Hunden.
Henris große Leidenschaft war Wasser. Er schwamm für sein Leben gerne. Mit ihm an einem Tümpel oder See vorbeizugehen, ohne dass er hinein ging, war selbst im tiefsten Winter eine schwierige Angelegenheit.
Leider starb Henri schon mit sechs Jahren an Tumoren in den Nieren.

Otto

Otto war unser erster gemeinsamer Berner. Als Gudrun nach irgendwelchem Trödel stöberte, fand sie ihn, er war angebunden und hatte unter sich gemacht. Da der Halter wirklich keine Zeit für den Hund hatte, gab er ihn ein paar Tage später an uns ab.
Otto dankte es uns mit vielen schönen Jahren und einigen unvergesslichen Erlebnissen. Einerseits war er ein ruhiger, unkomplizierter Hund, andererseits Schlitzohr und ein Dieb, wie er in Buche steht. Von gekochten Kartoffeln, bis hin zur Kindergeburtstagstorte mit Drachen drauf, nichts war vor ihm sicher.
Spazierengehen, wenn man mal wenig Zeit hatte? Tür auf, Hund raus, Tür zu. Otto ging mit Erlaubnis des Jägers alleine in den angrenzenden Wald und sah sich in aller Ruhe um. Nach einer bis zwei Stunden bellte es draußen, Tür auf, Hund rein, Tür zu.
Einmal war Otto drei Tage verschwunden. Wir fuhren sämtliche Feld- und Waldwege der Umgebung ab. Dann erfuhren wir, dass er im zwei Kilometer entfernten Dorf ein Haus belagerte, in dem eine läufige Hündin war. Jemand hatte Mitleid mit ihm und gab ihm Futter und Wasser. Von da ab war es alle sechs Monate fast unmöglich, ihn auf dem Grundstück zu halten.

Otto wurde 11,5 Jahre alt.